Im Europäischen Raum liegt das große Volumen der Einlagen auf einer überschaubaren Anzahl von Geschäftsbankkonten, welche zu Großunternehmen gehören. Dies sind üblicherweise Unternehmen mit mehr als €10-20 Mio. in Vermögensbeständen auf ihren operativen Geschäftskonten. Und für Unternehmen, die große Vermögenswerte verwalten, ist es von entscheidender Bedeutung, ihre Einlagen zu schützen und zu verwalten, weshalb oft ganze Teams deren Vermögen verwalten — das sogenannte Corporate Treasury.
Corporate Treasury: Definition und Erklärung
Corporate Treasury ist eine Abteilung innerhalb eines Unternehmens, die für die Verwaltung von Einlagen und Finanzen verantwortlich ist.
Zu den Kernaufgaben von Corporate Treasury gehört, Liquiditätsrisiken zu minimieren, Einlagen zu sicher, die Kreditwürdigkeit des Unternehmens zu bewahren, Zahlungsströme und Finanztransaktionen zu verwalten, und die Finanzierungsstrategien für Investitionen zu optimieren. Diese Teams verantworten als Teil des Aufgabengebiets im Finanzvorstand, Unternehmensfinanzen optimieren und die Risiken zu minimieren. Dazu gehört auch die Überwachung von makroökonomischen Faktoren und die Entwicklung der Finanzmärkte.
Im Falle des Kollaps der Silicon Valley Bank haben die besten Corporate Treasury Abteilungen unmittelbar das kommende Risiko einer Auszahlungsunfähigkeit erkannt und frühzeitig die Einlagen in sicherere Depots bewegt.
Warum große Unternehmen oft hunderte Geschäftskonten bei Banken führen
In Großunternehmen ist es üblich, Hunderte von Geschäftskonten bei verschiedenen Banken zu führen. Der Grund dafür sind Kontrollmechanismen des Risikomanagements.
Risikomanagement: Unternehmen die ihre Einlagen auf verschiedene Banken verteilen, verringern das Risiko eines Totalverlustes verringern, falls eine Bank in Schwierigkeiten gerät.
Geographische Diversifikation: Dazu kommen Sekundareffekte wie die geografische Diversifikation. Unternehmen, welche ihre Einlagen geographisch diversifizieren können in verschiedenen Ländern Zahlungen in verschiedenen Währungen tätigen.
Liquiditätsmanagement: Mit mehreren Geschäftskonten können Unternehmen schnell auf Liquidität zugreifen, ohne auf eine einzelne Bank angewiesen zu sein. Dies ist besonders, wenn schnelle Geldbewegungen erforderlich sind, beispielsweise bei einer kurzfristigen Investitionsmöglichkeit, einen notwendigen Einkauf, einer verspäteten Zahlungsaufforderung, oder wie kürzlich im Falle der Silicon Valley Bank, einer Bankinsolvenz.
Finanzierung von lokalen Operationen: Mit wachsender Unternehmensgröße werden Geschäftsabläufe komplexer und vielfältiger. Oft sind separate Konten pro Büro oder Produktionsstandort notwendig, um die effektive Bewegung der Liquidität sicherzustellen.
Expansion: Wenn Unternehmen die Expansion in neue Markt lostreten ein Unternehmen werden üblicherweise neue Bankkonto im Zielland eröffnet. Damit Zahlungen in der lokalen Währung abgewickelt werden, um den Kunden vor Ort ein reibungsloses Angebot zu ermöglichen. Darüberhinaus sind die Angebote der regionalen Banken im Regelfall attraktiver.
Anzahl der Bankkonten nach Unternehmensgröße verwaltenden Vermögen
Die Anzahl der zu verwaltenden Bankkonten hängt von Unternehmensgröße und Vermögenswerten ab und kann stark variieren, ist aber direkt proportional mit der Komplexität eines Unternehmen. Kleine Unternehmen mit begrenztem Vermögen können mit nur einem Stammkonto oder zwei Bankkonten — Stammkonto plus operatives Zahlungskonto — auskommen. Größere Unternehmen führen jedoch oft eine Vielzahl von Konten bei verschiedenen Banken, um Risiken zu minimieren und ihre Liquiditätspositionen zu optimieren.
Grundsätzlich lassen sich aber Richtwerte aufstellen: Kleine Unternehmen mit Jahresumsatz von bis zu €6 Mio. und einem Vermögen von bis zu 1-3 Millionen Euro kommen in der Regel mit zwei bis drei Banken aus. Mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund €60 Mio. und einem Barbestand von rund €30 Mio. benötigen um die 6 bis 120 Banken. Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von über €600 Mio. und einem Vermögen von über €300 Mio. verwalten üblicherweise 60 Banken oder mehr.
Dies sind natürlich grobe Schätzungen die sich je nach Unternehmen und Sektor unterscheiden können. Weitere Einflussfaktoren sind die Organisation des Liquiditäts- und Risikomanagement der Unternehmen und die Beziehungen zu deren Banken.
Auswahlprozess von Banken für Großunternehmen
Die Auswahl von Banken ist ein Kernprozess im Corporate Treasury. Zu den Kriterien bei der Auswahl von Banken gehören:
- Qualität der Produkte und Dienstleistungen: Dazu gehören die Qualität der Kreditvergabe, die Gebühren und Möglichkeiten in der Zahlungsabwicklung, die Beratungsdienstleistungen oder auch die technologischen Lösungen und Datensicherheit betreffen.
- Die geographische Präsenz der Bank: Banken die in den Ländern und Regionen tätig sind, in denen das Unternehmen aktiv ist ermöglichen dem Unternehmen, Finanztransaktionen zu bündeln um Effizienz und Kontrolle zu erhöht. Zudem kann die Bank Währungen aus verschiedenen Ländern abdecken und sich den unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen in den jeweiligen Ländern anzupassen
- Die Finanzstärke und die regulatorischen Anforderungen der Bank: Dazu gehört ein Assessment der Finanzkennzahlen und Bonitätsbewertung durch Rating-Agenturen. Es werden die Eigenkapitalquote, Liquiditätslage, Kreditvergabepraxis und das Geschäftsmodell der Bank berücksichtigt. Die Corporate Treasurer informieren sich über die Regulierung der Bank und prüfen die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen, wie Kapitalanforderungen, Liquiditätsanforderungen und Meldepflichten.
- Diversifikation zum restlichen Anlageportfolio: Auch wenn Konsolidierungseffekte in Zahlungsströme mit einer Bank Vorteile bringen, müssen Treasurer die Vorteile mit dem Risiko abwägen, um das Unternehmen nicht von einer einzelnen Bank abhängig zu machen.
Wie Treasury-Systeme die Bankverwaltung ermöglichen
Treasury-Systeme sind Softwareplattformen, die Corporate Treasury Teams in der Finanzverwaltung unterstützen. Zu den wesentlichen Funktionen zählen:
- Multibanking: Eine zentrale Plattform, auf der alle Transaktionen, Konten, Anlagen, Bankbeziehungen und andere relevante Informationen gespeichert und verwaltet werden können.
- Zahlungsläufe: Dazu gehören elektronische Überweisungen, Massenzahlungen, und Zahlungsfreigaben. Vor allem zum Monatsende werden oft Zahlungsläufe in Millionen- oder Milliardenhöhe durchgeführt, um offene Posten zu begleichen
- Kreditaufnahme: Große Treasury Management Systeme automatisieren den Kreditprozess von der Anfrage, der Dokumentenübermittlung bis zur Genehmigung und Umsetzung durch tiefe Integration mit den Kreditinstituten. Nach Auszahlung verwaltet die Software den Kreditvertrag, und verfolgt Fälligkeiten und Zinszahlungen.
- Devisentransaktionen: Sogenannte Währungswechselgeschäfte. Es werden Währungen wie US-Dollar, Euro, japanische Yen, Schweizer Franken oder andere Währungen für Handelszwecke, Investitionen oder Hedging-Strategien getauscht.
- Liquiditätsprognosen: Durch die Zentralisierung aller Zahlungsströme und offene Posten, eigenen sich Treasury Management Systeme für die Vorhersage der Kontenposition und hilft, genügend Reserven auf den Geschäftskonten zu parken.
- Interne Kontrolle: Finanztransaktionen können überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie den internen Richtlinien und den gesetzlichen Vorschriften entsprechen
Mehr als nur Bargeld: Money Market Funds im Corporate Treasury
Eine weitere wesentliche Aufgabe im Corporate Treasury ist die Veranlagung der Vermögensbestände als Teil der Optimierung von Finanzstrategien. In einfach: über Bargeld hinaus gibt es Anlagemöglichkeiten, welche Rendite auszahlen. Im Austausch für ein wenig Risikoaufnahme können Unternehmen damit mehr Geld nur damit verdienen, indem sie Teile ihres Vermögen in anderen Anlageklassen parken. Dazu gehören Money Market Funds
Money Market Funds sind Investmentfonds, die in kurzfristige und liquide Wertpapiere investieren. Dazu gehören zum Beispiel Tagesgeld, Anleihen oder Geldmarktinstrumente. Im Corporate Treasury werden diese Fonds genutzt, um überschüssiges Bargeld auf Konten zu investieren und damit Rendite zu erwirtschaften.
Dabei sind Money Market Funds von spezieller Bedeutung: Sie bieten eine einfache und sichere Möglichkeit, überschüssige Liquidität in kurzfristige, hochliquide und sehr sichere Wertpapiere wie Staatsanleihen, kurzfristige Schuldverschreibungen der Öffentlichen Hand mit Laufzeit unter 6 Monaten, oder Bankzertifikate investieren. Dadurch haben sie im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Aktien oder Unternehmensanleihen ein niedrigeres Risiko. Money Market Funds zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie üblicherweise keine starken Kursschwankungen erfahren und somit tendenziell weniger Volatilität im Portfolio verursachen.
Friday Finance bietet die Vorteile von Corporate Treasury für kleine Unternehmen
Die Finanzsoftware von Friday Finance ist bietet kleineren, modernen Unternehmern die Vorteile des Corporate Treasuries von Großunternehmen. Die Finanzmanagement-Plattform integriert die wesentlichen Funktionen von Treasury Management Softwares, einschließlich Multibanking, Liquiditätsplanung, eigener Geschäftskonten zur Transaktionsabwicklung, virtuellen Karten zum Ausgabenmanagement, Finanzierungsaufnahme über Kreditpartner und internen Kontrollen mit Berechtigungen und Zahlungsfreigaben.
Über die von der Europäischen Zentralbank regulierten PSD2-Zahlungsdienstleistungen bietet Friday Finance Multibanking um verschiedenen Bankkonten auf einer einzigen Plattform zu verwalten. Dazu kommt eine teilautomatisierte Liquiditätsplanung, die offene Posten automatisch integriert und Unternehmern auf intuitive Art und Weise informiert, ob genügend Geld zur Verfügung steht, um Geschäfte abzuwickeln und Rechnungen zu bezahlen.
Neben Multibanking sind die Friday Finance Geschäftskonten und virtuellen Karten von Mastercard ein Kern der Platform zur zentralen Abwicklung von Bankgeschäften. Die integrierten Finanzierungsmöglichkeiten über Kreditpartner geben kleinen Unternehmen Kontrolle über ihre Finanzen, mehr Flexibilität und schnell Reaktivität zu verändernden Marktbedingungen.
Mit internen Kontrollen, Berechtigungen und Zahlungsfreigaben gibt Friday Finance modernen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Finanztransaktionen einfach sicher und effektiv so zu verwalten, wie Corporate Treasurers das in Großunternehmen mit aufwändiger Software durchführen.
Damit bietet Friday Finance kleinen modernen Unternehmen eine kosteneffektive und effiziente Möglichkeit, Geschäftskonten zu öffnen, Finanzen zu verwalten und alle Funktionen eines Corporate Treasuries zu nutzen, um das Geschäftswachstum zu fördern.